Viele Facetten

Gender- & diversityfreundlich
Medien gestalten

Wollen Sie Medien und Kommunikation Ihres Unternehmens, Ihrer Organisation oder Institution modern, gender- und diversityfreundlich gestalten, ist die Einleitung eines ganzheitlichen, alle Bereiche und MitarbeiterInnen umfassenden Prozesses unumgänglich.

Gender- und diversityfreundliche Mediengestaltung ist kein von oben herab verordneter Prozess, sondern ein Vorhaben, das von Überzeugung getragen und in der ganzen Organisation gelebt werden soll. Im Sinne der einheitlichen Kommunikation ist eine prozessorientierte Herangehensweise notwendig. Sie sorgt dafür, dass mit einer Stimme gesprochen wird und sich alle Beteiligten mit den Zielen identifizieren.

Die Prozessschritte

Folgende Punkte erleichtern Ihnen die Planung und Umsetzung:

Der Weg zum Ziel, Ihre Medien neu zu gestalten.

Zu theoretisch?

Die Prozessschritte dargestellt in Praxisbeispielen.

1. Team(-Vorbereitung)

Wer auch immer den öffentlichen Auftritt ändern/ verbessern möchte, braucht Verbündete. Die Unterstützung der Unternehmensleitung/ Universitätsleitung ist deshalb bereits mit Beginn der Projektvorbereitung essenziell.

  • Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Vorgesetzten bzw. Ihrem Vorgesetzten.
  • Holen Sie sich die Zustimmung gemäß interner Vorgaben Ihrer Organisation (z. B. OK durch den Vorstand).
  • Gründen Sie ein Projektteam, bestehend aus fünf bis zehn Personen (aus der Gruppe der relevanten AkteurInnen), denen die Umsetzung eines gender- und diversityfreundlichen Medienauftritts ein Anliegen ist.
  • Achten Sie auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis im Projektteam. Laden Sie bei EntscheidungsträgerInnen, Kolleginnen und Kollegen sowohl Männer als auch Frauen zur Mitarbeit ein.
  • Formulieren Sie alle Einladungstexte geschlechtergerecht, sprechen Sie ggf. Frauen/ Mitarbeiterinnen/ Studentinnen sowie Männer/ Mitarbeiter/ Studenten gezielt an.

2. Analyse & Bewertung

Beleuchten Sie den gegenwärtigen Zustand Ihres öffentlichen Auftritts hinsichtlich Gender-Gerechtigkeit und bewerten Sie den Handlungsbedarf. Reflektieren Sie die Situation in Ihrem Unternehmen/ an Ihrer Universität. Orientieren Sie sich dabei an dieser Checkliste:

  • Eruierung der derzeitigen Frauenquote im Unternehmen/ auf der Universität.
  • Ermittlung der Abbildungen von Frauen und Männern auf der Website/ in Foldern/ in Broschüren.
  • Prüfung eines gendergerechten Sprachgebrauchs auf der Website/ in Foldern/ in Broschüren.

3. Ziele gemeinsam formulieren

Auf die Analyse der Ist-Situation folgt die Formulierung konkreter Ziele. Dieser Schritt muss vom Projektteam gemeinsam umgesetzt werden. Nur wenn alle die gleichen Vorstellungen haben, in welche Richtung es gehen soll, ist eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts möglich.

Ziele können u.a. sein:

  • Frauenanteil im (technischen) Unternehmen/ an (technischer) Universität erhöhen.
  • Beide Geschlechter gleichwertig über den Internetauftritt ansprechen.
  • Ein vielseitiges, dynamisches und reales Abbild des Unternehmens, der Arbeitsfelder und des Arbeitsalltags zeigen.
  • Studieninteressierte von einem technischen Studium überzeugen.

4. Maßnahmen entwickeln

Wie können die Ziele erreicht werden? Wer ist für die Umsetzung verantwortlich? Suchen Sie gemeinsam, z. B. durch Brainstorming oder andere Kreativmethoden, nach geeigneten Maßnahmen bzw. Lösungsideen.

Bei Planung und Umsetzung geht es darum, Schritte und Aufgaben zu formulieren, Verantwortliche festzulegen und einen Zeitplan zu erstellen.

5. Maßnahmen umsetzen

Setzen Sie nun die geplanten Maßnahmen um. Weichen Sie nicht von Ihren Zielen ab und lassen Sie sich nicht von kleinen Problemen entmutigen.

6. Evaluierung & Qualitätssicherung

Überprüfen Sie den Prozess entlang folgender Fragen:

  • Wurden die gesetzten Ziele erreicht?
  • Wo gibt es weiteren Handlungsbedarf?

Gender- und diversityfreundliche Mediengestaltung ist als Prozess zu verstehen. Nach Erreichen der Ziele geht es darum, die Medien Ihrer Organisation weiter zu verbessern und an stetig ändernde Bedürfnisse und Anforderungen anzupassen.

Entwickeln Sie eine für die eigene Organisation passende Feedbackkultur:

  • Wie und in welcher Form kann und soll Feedback gegeben werden?
  • Online oder in ein reales Postfach?

Gender- und diversityfreundliche Mediengestaltung ist ein andauernder Prozess mit offenem Ende und laufenden Verbesserungsmöglichkeiten.
Bleiben Sie dran.